Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben

GB 1964, Regie: Stanley Kubrick, mit Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden u.a.
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges schnappt auf einem amerikanischen Atomwaffenstützpunkt der amtierende Kommandant, US-General Jack D. Ripper, vollkommen über und entsendet auf eigene Faust eine Bomberstaffel, die dem Erzfeind Russland endgültig den Garaus machen soll. Präsident und Pentagon lassen nichts unversucht, der bevorstehenden Katastrophe Einhalt zu gebieten, können aber letztlich den Overkill nicht mehr vermeiden.
Messerscharfe Satire des amerikanischen Regiegenies Stanley Kubrick, der mit pechschwarzen Pointen eine verblüffende Realitätsnähe schuf, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat. „Dr. Seltsam“ ist vermutlich der bissigste Kommentar auf die Absurditäten des (kalten) Krieges, den die Filmgeschichte je hervorbrachte. In Kooperation mit dem Hagener Friedenszeichen.
Ab in den Mai mit Waldmeisterbowle und Tanz

Veranstaltungsort:
Da, wo früher ma‘ Rainer war
Soziokultureller Treffpunkt am Wilhelmsplatz e.V.
Bismarckstr. 28
58089 Hagen
Konzert mit Josh Blackbird und Jerry K Reed

Veranstaltungsort:
Da, wo früher ma‘ Rainer war
Soziokultureller Treffpunkt am Wilhelmsplatz e.V.
Bismarckstr. 28
58089 Hagen
„Gut bürgerlich!?“ Straßennamen in Hagen und Wehringhausen in historischer Perspektive

Debatten um Straßennamen haben einmal wieder Konjunktur. Im Zuge postkolonialer Ansätze wird in Deutschland über Straßennamen diskutiert, es geht um die durch die Namen Geehrten, aber auch die Vergessenen. Die dabei thematisierten Personen und Konfliktlinien sind zwar neu, das Ringen um erinnerungskulturelle Deutungshoheit im öffentlichen Raum, der wesentlich mit Straßennamen verknüpft wird, jedoch nicht. Was lässt sich nun über Hagener und speziell Wehringhauser Straßennamen in historischer Perspektive sagen? Auf welches Profil verweist die Benennung? Über diese und weitere Fragen spricht und steht zu Diskussionen bereit Dr. Dennis Schmidt (Historisches Institut der FernUniversität in Hagen).
Veranstaltungsort:
Da, wo früher ma‘ Rainer war
Soziokultureller Treffpunkt am Wilhelmsplatz e.V.
Bismarckstr. 28
58089 Hagen
Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein
Deutschland 2022, Regie: Regie: Reiner Holzemer, Dokumentarfilm, 92 Min.
Lars Eidinger ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Schauspieler. Auf der Bühne überzeugt er durch seien körperliche Präsenz, sein variationsreiches Spiel und seien Emotionalität. Dadurch verleiht er seinen Charakteren Tiefe und Glaubwürdigkeit und sorgt für ausverkaufte Theater auf der ganzen Welt. Der rastlose Star dreht Filme mit internationalen Stars wie Juliette Binoche, Isabelle Huppert und Adam Driver. Sein Leben hat er voll und ganz der Kunst verschrieben, sei es als Schauspieler, Regisseur, Fotograf oder DJ.
Der vermessene Mensch
Deutschland 2023, Regie Lars Kraume, 112 Min., mit Leonard Scheicher, Sven Schelker, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek u.a.
Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ eine Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi, kennen. Er entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Kurz darauf führt der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Krieg mit den deutschen Besatzern. Hoffmann reist im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt zurückgelassene Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Filmemacher Lars Kraume traut sich an dieses düstere Kapitel deutscher Kolonialgeschichte heran und zeigt den Völkermord, den Rassismus und die Menschenverachtung der deutschen Besatzer.
Broker – Familie gesucht
Südkorea/ Japan 2022 Regie: Hirokazu Kore-Eda, 129 Min., mit Song Kang-ho, Gang Dong Won, Doona Bae u.a.
In einer regnerischen Nacht lässt eine junge Mutter ihr Neugeborenes in einer Babyklappe zurück. Es gelangt in die Hände von Sang-hyun und Dong-soo, die sich ein raffiniertes Geschäftsmodell ausgedacht haben: Sie verkaufen die abgegebenen Babys an wohlhabende Paare, wenn diese das Herz am rechten Fleck haben. Dort winkt ihnen schließlich eine viel bessere Zukunft als im Waisenhaus! Und warum sollten die beiden cleveren Überlebenskünstler bei so viel Menschlichkeit nicht ein wenig mitverdienen? Doch die Mutter kommt unerwartet zurück und will bei der Suche nach Adoptiveltern für ihr Kind ein Wörtchen mitreden. In einem klapprigen Mini-Van begibt sich die ungleiche Truppe auf eine herrlich chaotische Odyssee durch Südkorea, um die beste Familie für das Baby zu finden. Und stellt dabei fest, was für ein Glück es sein kann, eine Familie zu sein – egal wie sie sich zusammensetzt. Meisterregisseur Hirokazu Kore-eda (SHOPLIFTERS) erzählt mit viel Eleganz, Wahrhaftigkeit und Humor von einer so ungewöhnlichen wie bezaubernden Familienkonstellation. In der Hauptrolle spielt der mit PARASITE zum Weltstar gewordene Schauspieler Song Kang-ho brillant auf und wurde in Cannes mit der Goldenen Palme als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Saint Omer
Frankreich 2022, Regie: Alice Diop, 123 Min., nur Dienstag OmU (Französisch), mit Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville u.a., FSK 12
Das Unfassbare passiert: Laurence Coly, eine junge Frau aus dem Senegal, legt ihr 15 Monate altes Baby ins Meer. Der Säugling stirbt. In der nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Mord oder nicht – das ist die Frage. Zunächst. Im Gerichtssaal sitzt auch eine andere junge Frau: Rama. Die aus Paris angereiste Professorin und Schriftstellerin identifiziert sich mit der Angeklagten und will eine Reportage über den Prozess schreiben. Das Verfahren beginnt, und nach den ersten Aussagen wird klar, dass nichts klar ist. Wer sitzt hier wirklich auf der Anklagebank? Und wie schnell wird ein Urteil gefällt im Angesicht unvorstellbarer Taten? Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop in SAINT OMER von Brüchen in weiblichen Biografien. Ein packender, intelligenter Film über universelle Fragen von Wahrheit, Ausgrenzung und Mutterschaft.
Tár

USA 2022 Drehbuch und Regie: Todd Field, 158 Min., nur Dienstag OmU (Englisch), mit Cate Blanchett, Mark Strong, Julian Glover, Sydney Lemmon, Nina Hoss, Noémie Merlant u.a.
Lydia Tár (oscarnominiert: Cate Blanchett) hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken: Nicht nur die Beziehung mit ihrer Konzertmeisterin (Nina Hoss) gestaltet sich zunehmend kompliziert, auch frühere Lebensentscheidungen, Anschuldigungen und ihre eigenen Obsessionen drohen sie einzuholen. In den darauffolgenden Wochen entgleitet ihr die Kontrolle über ihr eigenes Leben immer mehr. TÁR zeichnet das Bild einer hochkomplexen Frauenfigur und gleichzeitig ein provokatives Porträt des klassischen Musikbetriebs.
Le Havre (Woche gegen Rassisimus)

Finnland/ F/D 2011, Regie: Aki Kaurismäki, 93 Min, deutsche Fassung, mit André Wilms, Blondin Miguel u.a.
Der finnische Meisterregisseur Kaurismäki erzählt die Geschichte des Schriftstellers Marcel Marx, der als Schuhputzer mehr schlecht als recht seinen Lebensunterhalt verdient. Durch Zufall trifft er auf den jungen Flüchtling Idrissa und nimmt sich des Jungen an, obwohl seine geliebte Frau ernsthaft erkrankt ist. Mit der Hilfe von Freunden aus seinem Quartier tritt Marcel gegen den Machtapparat des Staates an, der die Schlinge um Idrissa immer enger zieht. Mit gewohnter Lakonie feiert Kaurismäki die selbstlose Solidarität und bringt ohne Gutmenschen-Kitsch die Leinwand so wunderbar schlicht und ergreifend zum Leuchten.
Zur Internationalen Woche gegen Rassismus in Kooperation mit Amnesty Hagen bei freiem Eintritt.